Aus dem Pfarrhaus
Ich wähle zum obersten Brückenbauer...
Pfarramt Ibach,
Als dieser Text geschrieben wird, trauert die Welt – nicht nur die katholische – um Papst Franziskus. Der bescheidene, authentische Papst aus Argentinien, der die offene Menschlichkeit mehr schätzte als strenges Protokoll, der lieber die Armen und Schwachen im Blick hatte als die Mächtigen dieser Welt, hat die Kirche und unsere Gesellschaft über zwölf Jahre hinweg tief geprägt.
Mit grosser Hingabe und durch viele Reisen setzte er sich für ein friedliches Miteinander aller Menschen ein – unabhängig von Nationalität, Sprache oder Religion.
«Frieden wird niemals mit Waffen geschaffen, sondern indem man die Hände ausstreckt und die Herzen öffnet.»
Innerkirchlich hat er sich eher für eine spirituelle Erneuerung starkgemacht. Grosse Reformen blieben aus, manche Erwartungen vor allem aus dem deutschsprachigen Raum blieben unerfüllt. Dafür gab es klare Worte gegen die Mafia, diplomatische Erfolge, Einsatz für Flüchtige, für Umwelt und für eine bessere Welt.
Nun steht die Wahl eines neuen Papstes bevor. Abseits aller Spekulationen verbindet sich damit die Hoffnung auf eine Persönlichkeit, die als Brückenbauer wirkt – jemand, der fähig ist, die gespaltenen Lager innerhalb der Kirche und der Gesellschaft wieder näher zusammenzuführen. Brückenbauer
«Ich wähle zum obersten Brückenbauer …» (Eligo in Summum Pontificem) steht offenbar auf dem Wahlzettel der Kardinäle. Nun hoffen wir, dass ein weiterer Handwerker des Friedens gefunden wird, der die Menschen inspiriert, mit Augen Gottes diese Welt besser zu machen. «Die Welt braucht keine leeren Worte, sondern glaubwürdige Zeugen, Handwerker des Friedens.» Papst Franziskus
Text und Bild: nm