Lichtmess, Heiliger Blasius, Heilige Agatha: Drei Tage anfangs Februar verweisen auf das Tragende in unserem Leben, auf das Heil, das nur Gott uns schenken kann.
Es gibt Tage und Wochen, da läuft alles rund. Da scheint alles so normal und selbstverständlich zu sein. Wir haben das gute Gefühl, unser Leben fest im Griff zu haben. Dieses gute Gefühl verlässt uns schnell, wenn wir von Krankheit, Trauer und Schicksalsschlägen überrascht werden. Auf einmal merken wir wieder, dass wir vieles nicht in der Hand haben und dass unser irdisches Leben etwas Zerbrechliches und immer Vorläufiges ist. Da tut es gut, uns zu erinnern, dass unser Leben in einer grösseren Hand geborgen ist. Gott will unser Leben segnen. Er will für uns Gutes. Wir können ihn um seinen Segen bitten, ihm unser Leben anvertrauen. Drei Tage anfangs Februar wollen uns dabei helfen:
Das Fest Lichtmess oder „Darstellung des Herrn“ wird vierzig Tage nach Weihnachten als Abschluss der weihnachtlichen Feste gefeiert. An diesem Tag werden die Kerzen, die das ganze Jahr in der Kirche gebraucht werden, geweiht. Gläubige können auch Kerzen zur Segnung bringen. Die Kerzen erhellen mit ihrem Licht das Dunkel. Sie erinnern uns daran, dass Jesus Christus das Licht der Welt ist und auch unser Leben erhellen will. Wir brauchen nicht alleine zu gehen. Christus will unseren Weg erhellen und uns Zuversicht und Freude schenken, besonders in den Bedrängnissen unseres Lebens.
Am 3. Februar ist Blasiustag. Der Heilige Blasius war nach seiner Schulzeit Arzt geworden, um Kranken helfen zu können. Er war ein tiefgläubiger Christ und mochte die Menschen – das spürten alle um ihn herum genau. So wurde er um das Jahr 300 in Armenien zum Bischof ernannt. Die Christen wurden damals verfolgt und so wurde auch Blasius gefangen genommen. Er soll im Gefängnis einen Knaben, der eine Fischgräte verschluckt hatte und verstickt wäre, durch sein Gebet geheilt haben. Plötzlich rutschte die Gräte durch den Hals hinunter und der Junge war gerettet. Der Blasiussegen wird mit zwei gesegneten Kerzen erteilt und will uns auf die Fürsprache des Märtyrers – Blasius wurde ca. 316 von den römischen Herrschern getötet – Gesundheit und Heil schenken. Gott will uns auch in den Zeiten der Krankheit aufrichten und Kraft schenken.
Am Gedenktag der Heiligen Agatha von Catania, die auch als bekennende Christin von der römischen Herrschaft qualvoll wegen ihres Glaubens ermordet wurde, ist es in vielen Gegenden Brauch, Brot zu segnen. Bei uns werden am 5. Februar gesegnete „Agatharingli“ in den Bäckereien verkauft. Nachdem man Agatha beide Brüste abgeschnitten hatte, legte man sie auf heisse Kohlen, so dass sie starb. Die Agathabrote werden deshalb als Schutz vor Fieber und Krankheiten der Brust einerseits angesehen, andererseits als Schutz vor Feuer.
Viele Gläubige hängen deshalb ein gesegnetes Agatharingli in ihrem Haus und auch im Stall auf, als Schutz- und Heilmittel für das Vieh. Ein Agathabrot kann man auch auf die Reise mitnehmen, es soll uns gegen Heimweh helfen, das ja oft wie Feuer brennt.
Weder gesegnete Kerzen noch gesegnete Brote oder weitere gesegnete Bilder und Gegenstände haben magische Kräfte. Weil sie aber gesegnet wurden, erinnern sie uns stets daran, dass Gott unser Leben segnet und immer wieder segnen will. Segnungen sind Zeichen des Heils. Sie verweisen auf das Tragende, lassen uns spüren, dass wir geliebte Kinder des Himmels sind. Und wir werden gesegnet, damit wir selbst für die Anderen zum Segen werden.
Herzliche Einladung an alle, sich vom Segen Gottes beschenken zu lassen!
Text: Mary-Claude Lottenbach
» Bild: Hl. Blasius, Grödner-Schnitzereien